14. April 2021
Jetzt geht es richtig los auf dem Ansbacher Stadtfriedhof. In der Woche nach Ostern wurden die Grüfte auf der Westseite der Heilig-Kreuz-Kirche eingerüstet und die Baustelleneinrichtung erfolgte.
Am augenfälligsten für die Friedhofsbesucher ist sicher der große blaue Container, der auch von der Heilig-Kreuz-Straße deutlich zu sehen ist – er dient den Arbeitern für ihre Pausen.
Die Sanierung der Grüfte auf dem Ansbacher Stadtfriedhof wurde von der Fachfirma ProDenkmal aus Bamberg geplant und vorbereitet. Die Ausführung der Sanierungsarbeiten werden von der Diplomrestauratorin Stefanie Wand von ProDenkmal koordiniert und fachlich begleitet.
In einem ersten Schritt werden derzeit, so berichtet sie, die Grüfte Nummer 8 bis 11 in Angriff genommen. Die Zimmerer haben das Dach abgedeckt und die Steinmetze begonnen, die Oberflächen zu reinigen, die Fugen herauszunehmen und alte Ergänzungen abgenommen. Die Zimmerer werden noch in der Kalenderwoche 15 ein Wetterschutzdach über den abgedeckten Grüften errichten und die Decken abstützen. Dabei sei deutlich geworden, so Stefanie Wand, dass das Dach der Grüfte geschädigter als gedacht ist. Die Ziegel, die noch in einem guten Zustand sind, werden eingelagert und wiederverwendet, die kaputten Ziegel werden durch neue Wappenbiberschwanzziegel ersetzt.
Die Sanierungsarbeiten bringen auch neue Erkenntnisse zur Baugeschichte zutage, berichtet Stefanie Wand. Als das Dach geöffnet war, sei deutlich geworden, dass die Grüfte Nummer 9a und 10 einmal eine Einheit bildeten. Auch der Farbbefund in den Grüften unterstütze diese Erkenntnis, so Wand. Sie vermutet auch, dass dies die ältesten Grufthäuser aus dem beginnenden 17. Jahrhundert auf dem Ansbacher Stadtfriedhof sind.
Text und Fotos: Alexander Biernoth