Dr. Krafft Graf von Crailsheim
* 15. März 1841 in Ansbach
+ 13. Februar 1926 in München
Minister und Ehrenbürger
Friedrich August Ernst Gustav Christoph Krafft Freiherr (ab 1901 Graf) von Crailsheim machte als Protestant im katholischen
München Karriere und saß von 1890 bis 1903 dem Ministerrat vor, bis er schließlich dem Treiben der Ultramontanen zum Opfer fiel und seine politische Tätigkeit 1903 beendete. Danach gehörte er den Aufsichtsräten der Bayerischen Vereinsbank sowie der Firmen BASF und Münchner Rück an.
Krafft von Crailsheim wurde am 15. März 1841 im Haus „Martin-Luther-Platz 8“ in Ansbach geboren, studierte in Erlangen, Leipzig und Zürich Jura und begann seine Laufbahn im Staatsdienst 1868 als Bezirksamtsassessor in Brückenau. Zwei Jahre später kam er ins bayerische Handelsministerium und wieder zwei Jahre später als Regierungsassessor ins Außenministerium.
1880 wurde er bayerischer Außenminister und war maßgeblich an der Absetzung König Ludwigs II. beteiligt. In seiner Zeit als Vorsitzender des Ministerrates erwarb er sich besondere Verdienste um den Ausbau von Post und Eisenbahn. Von 1913 bis 1918 war er zweiter Präsident der Kammer der Reichsräte.
Zu seinem 60. Geburtstag erhielt er die Ehrenbürgerwürde Ansbachs „wegen seiner stets bekundeten Anhänglichkeit und Fürsorge für seine Vaterstadt“, wie es in der Begründung hieß, verliehen.
Krafft von Crailsheim war mit Luise von Lindenfels (1844 bis 1891) verheiratet, mit der er einen Sohn und eine Tochter hatte. Er verstarb am 13. Februar 1926 in München und liegt auf dem Ansbacher Stadtfriedhof in einer repräsentativen Gruft begraben.